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  "Die Ahnungslosen" hatten die Nase vorn

Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums siegten bei Planspiel Börse - 16 Prozent Gewinn erzielt

BETZDORF. Gar nicht so ahnungslos wie ihr Name vermuten lässt, waren "Die Ahnungslosen" vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf: Die fünf Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse hatten unter insgesamt 36 Spielgruppen aus dem Kreis Altenkirchen, die sich am Planspiel Börse 2003 der Kreissparkasse beteiligten, die Nase vorn und sicherten sich die Siegprämie von 180 Euro. Gestern Nachmittag nahmen die Gymnasiasten gemeinsam mit Oberstudienrat Bernd Nies den symbolischen Gewinn-Scheck in der Sparkassen-Filiale in Betzdorf entgegen.

Seit 21 Jahren, so Barbara Ritter-Ruß, Leiterin der Geschäftsstelle Kirchen und stellvertretende Teilmarktleiterin der Kreissparkasse, leisten die Sparkassen mit dem Planspiel Börse einen praxisnahen Beitrag zur Förderung des Wirtschaftsverständnisses junger Menschen. An dem größten Internet-Börsenspiel für Schüler beteiligten sich 2003 insgesamt 41 000 Spielgruppen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Lettland und Luxemburg. Aus dem Kreis Altenkirchen machten 36 Spielgruppen mit.

Ganz wie an der realen Börse haben auch die Teilnehmer beim Planspiel Börse die Brisanz und Dynamik des Aktienmarktes zu spüren bekommen. Wer Erfolg haben will, muss täglich Kurse beobachten, Meldungen lesen, Wertpapiere und Firmen im Auge behalten und Entscheidungen treffen.

"Ein super Ergebnis"


Den "Ahnungslosen" (Matthias Brinken und Benjamin Gehrels aus Betzdorf, Isabella Daamen aus Kirchen, Melanie Trapp aus Niederdreisbach und Denise Rauschenbach aus Alsdorf), die von Oberstudienrat Bernd Nies vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium sowie Eva Weier und Thomas Burghaus von der Kreissparkasse betreut wurden, gelang es, ihr fiktives Startkapital von 50 000 Euro um 16 Prozent auf 58 136,82 Euro zu vermehren. Ein "super Ergebnis", wie Barbara Ritter-Ruß fand. Bei den 36 Gruppen aus dem Kreis Altenkirchen lagen die Ergebnisse zwischen 8100 Euro Gewinn und 3300 Euro Verlust. Gespielt wird das Planspiel Börse inzwischen fast ausschließlich über das Internet. Auf die Planspiel-Börse-Internetseiten der Sparkassen konnten zu Spitzenzeiten täglich mehr als fünf Millionen Zugriffe gezählt werden. Für die gesamte Spielzeit war dies die enorme Summe von 210 Millionen. Der Einsatz des Internets brachte allen Teilnehmern beträchtliche Vorteile. So konnten die Schüler ihre Aufträge - von zu Hause oder in der Schule - direkt eingeben, den Depotstand prüfen und die Depotbewegungen nachvollziehen. Und die Schüler fanden auf den Internetseiten ausführliche Informationen über die Wertpapiere und Aktiengesellschaften, Charts und Analysen zu einzelnen Werten. Im Chatroom und im Forum bestand die Möglichkeit, mit anderen Teilnehmern zu kommunizieren. Zudem fand ein reger Austausch zwischen den Schülern sogar länderübergreifend statt.

948 000 Aufträge


Während der gesamten Spielzeit hatte die Börsenspiel-Zentrale das Geschäftsvolumen eines mittelgroßen Kreditinstituts zu bewältigen: 948 000 Aufträge wurden in der ersten Dezemberhälfte 2003 von den Nachwuchsbrokern abgewickelt. Dafür standen den Schülern 150 Wertpapiere der Börsenplätze Frankfurt, Madrid, Mailand, Paris, Wien und London zur Verfügung.

Den bundesweit größten Erfolg hatte die Spielgruppe "Skyliners 225" der Sartre-Oberschule in Berlin. Sie hatte am Ende einen Depotwert von fast 65 000 Euro erzielt - eine Steigerung um rund 30 Prozent.

Werner Fuchs
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Rhein Zeitung vom 13.02.2004